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Offsetdruck - was ist das?

Offsetdruck (Offset = Versatz) ist ein qualitativ hochwertiges Flachdruckverfahren, bei dem von einer Druckplatte über ein Gummituch als Zwischenträger auf den Bedruckstoff (Papier) indirekt gedruckt wird. Er ist das heute am meisten verbreitete Druckverfahren.

Der Vorläufer des Offsetdrucks, die Lithographie, wurde von ALOIS SENEFELDER erfunden, der auf geschliffenem Kalkstein mit Fettkreide seitenverkehrt zeichnete, den Stein dann mit Wasser benetzte und einfärbte. Die feuchten Stellen des Litho-Steins nehmen keine Farbe an, die mit Ölkreide gezeichneten Bildteile werden mit ölhaltiger Farbe eingefärbt. Das Papier wird aufgelegt und mit einer Presse angedrückt. Das seitenverkehrte Bild auf dem Stein wird seitenrichtig auf das Papier gedruckt. Diese handwerkliche Technik ist auch heute noch ein bei Künstlern weit verbreitetes Druckverfahren.
Das Grundprinzip ist das gleiche geblieben, nur ist heute an Stelle des Litho-Steines eine Offsetplatte aus wasserfreundlichem Aluminium getreten, die mit einer farbfreundlichen Beschichtung versehen ist. Diese wird durch einen fotochemischen Prozess bzw. durch Direktbebilderung mit Laser an den nichtdruckenden Bildstellen entfernt.

Die heutige Offsetdruckmaschine besteht im Grundaufbau aus drei Zylindern: dem Plattenzylinder (1), dem Gummituchzylinder (2) und dem Druckzylinder (3).

Schema der Offsetmaschine Heidelberg QM 46-1 (25 kB)

Die auf dem Plattenzylinder (1) aufgespannte Druckplatte (meist aus Aluminium) nimmt an ihren druckenden Stellen fetthaltige Druckfarbe, die vom Farbwerk (4) geliefert wird, an, die nicht druckenden Stellen nehmen Wasser an, das von den Walzen des Feuchtwerks (5) aufgetragen wird (bei Trockenoffsetdruck ohne Feuchtwerk wird durch eine Silikonschicht auf der Platte die Farbe abgestoßen). Die bildführenden und bildfreien Stellen der Druckplatte liegen in einer Ebene (Flachdruckverfahren). Durch die gegenseitige Abstoßung von Wasser und ölhaltiger Druckfarbe wird die Platte saubergehalten. Die Platte überträgt das seitenrichtige Druckbild seitenverkehrt auf das Gummituch, das auf dem Gummituchzylinder (2) aufgespannt ist. Dieses überträgt das nunmehr seitenverkehrte Bild wieder seitenrichtig auf das zwischen Druckzylinder (3) und Gummituchzylinder (2) durchlaufende Papier.

Bei der oben abgebildeten Bogenoffsetdruckmaschine, die einzelne Bogen bedrucken kann, wird der Druckbogen vom Stapel in der Anlage (6) von Saugern entnommen, seitlich ausgerichtet und dem im Druckzylinder (3) befindlichen Greifer übergeben, der das Papier festhält und am Gummituch vorbeiführt, das an der Stelle, wo sich beide Zylinder berühren, das Druckbild seitenrichtig auf das Papier überträgt. Dieser Greiferrand (je nach Maschine zwischen 6 und 15 mm) kann nicht bedruckt werden. Bei weiterer Drehung des Druckzylinders wird der Bogen an auf der Auslagekette befindliche Greifer übergeben. Diese lassen das Papier dann auf den Auslagestapel (7) fallen. Der Weg, den der Druckbogen durch die Maschine nimmt, ist rot eingezeichnet. Damit die Druckbogen nicht aneinanderkleben, wird von einem Puderapparat (nicht eingezeichnet) von oben eine dünne Puderschicht auf die Druckbogen geblasen. Das Ganze passiert je nach Maschine bei Bogengrößen zwischen min. 10 x 14 cm und max. 1,60 x 2,20 m sowie zwischen Geschwindigkeiten von 3.000 bis 15.000 Druckbogen pro Stunde. Gummituchzylinder und Farbwalzen können von den braun eingezeichneten Waschwerken automatisch gewaschen werden.

Die oben vorgestellte Maschine ist recht einfach aufgebaut und kann in einem Durchlauf nur eine Farbe auf den Druckbogen drucken. Für mehrfarbige Arbeiten muss der Druckbogen mehrmals durch die Druckmaschine laufen (Nass-auf-Trocken-Druck), wobei Differenzen im Passer auftreten können und man erst beim letzten Druckgang sehen kann, wie der fertige Druck aussieht.

Wirtschaftlicher für mehrfarbige Arbeiten sind Maschinen mit mehreren Druckwerken. Diese drucken nacheinander die Farben auf das Papier (Nass-in-Nass-Druck), wobei der Bogen zwischen den Druckzylindern übergeben werden muß. Das geschieht bei rasender Geschwindigkeit mit einer Genauigkeit im Bereich von Hundertstel Millimetern. Bei Druckmaschinen, die beide Seiten des Druckbogens in einem Druckgang bedrucken (Schön- und Widerdruckmaschinen), wenden den Druckbogen bei dieser Geschwindigkeit auch noch und drucken nachher die zweite Seite. Als Zubehör können an größere Maschinen noch Lackierwerke und Trockner angebaut werden.

Beim Rollenoffsetdruck wird nicht auf Druckbogen sondern auf Papier von der Rolle gedruckt. Das Druckprinzip ist das gleiche, nur die Maschinen sind größer und können viel schneller (bis 80.000 Drucke/h) laufen. Die Papierbahn wird in einem Infrarot-Trockner getrocknet und dann in der integrierten Weiterverarbeitung gefalzt, geheftet, beschnitten und abgestapelt, so daß in nur einem Maschinendurchlauf aus der Papierrolle das fertig verpackte Endprodukt entsteht. Diese hochspezialisierten Zeitungsdruckmaschinen sind so groß, daß sie eine ganze Werkhalle füllen.


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