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Produktionsverfahren der Druckformherstellung im Offsetdruck

Bei der Herstellung von Drucksachen im Offsetdruck sind mehrere Verfahren des Produktionsablaufes möglich, von denen jedes Vor- und Nachteile hat. Die Entwicklung geht ist eindeutig zu Computer to Plate gegangen, aber auch die herkömmlichen Verfahren oder Computer to Press haben ihre Vorteile, so dass am Ende die Auftragsstruktur und die bereits vorhandene Technik eines Betriebes bestimmen, welches Verfahren zum Einsatz kommt.

Konventionelles Verfahren

  1. Satz: Das zu druckende Dokument wird in der Satzabteilung der Druckerei oder eines Verlages am Computer-Arbeitsplatz gesetzt, mit Hilfe eines Laserbelichters auf Film seitenverkehrt ausgegeben und in einer Filmentwicklungsmaschine entwickelt.
    Früher wurden werden Bilddaten von den Lithoanstalten (Fremddienstleister, die sich auf das Scannen hochwertiger Bilddaten spezialisiert haben) als Datei geliefert, so dass sie mit in das Dokument eingebaut werden können und mit auf der Seite belichtet werden können. Man hat pro Seite und Farbauszug einen Film hat (Ganzseitenmontage).
    Vorher lieferten die Lithoanstalten jedes farbige Bild als 4 Filme, die auf dem Film, auf dem die Satzdatei ausgegeben wurde, einmontiert werden musste (das eigentliche konventionelle Verfahren). Ein sehr arbeitsaufwendiges und fehlerbehaftetes Verfahren - aus diesem Grund heute fast vollständig durch die Ganzseitenmontage oder die anderen Verfahren ersetzt.
  2. Montage: Die einzelnen Filme werden auf einem Leuchttisch zu mehreren Nutzen auf eine durchsichtige Montagefolie montiert, so dass das Format der Druckmaschine ausgelastet ist und bei mehrseitigen Drucksachen die richtige Seitenfolge gegeben ist. Bei mehrfarbigen Drucksachen wird je Farbe eine Montage angefertigt. Dazu werden die Montagefolien übereinandergelegt und die Filme passgenau fixiert. Eventuell wird die komplette Montage noch einmal auf Film umkopiert, damit die Schnittkanten des Filmes nicht sichtbar sind und keine Hohlkopien auftreten.
  3. Druckplattenkopie: Die Montagen werden mit der Schichtseite des Filmes zur vorbeschichteten Druckplatte mit Hilfe von Passstiften fixiert. Druckplatte und Film werden so in einen sogenannten Kopierrahmen gelegt. Dort werden Platte und Film durch Vakuum gegen eine Glasscheibe gedrückt, wobei die Luft zwischen Film und Druckplatte entweicht, so dass diese direkt aufeinander liegen. Ist das der Fall, wird die Kopierlampe zugeschaltet, die mit UV-Licht die Druckplatte belichtet. Im Film geschwärzte Stellen bleiben als Bildstellen auf der Druckplatte erhalten. Nach der Belichtung wird die Druckplatte in einer Druckplatten-Entwicklungsmaschine entwickelt. Dabei wird an den belichteten Stellen die Kopierschicht von der Druckplatte gelöst, die Platte abgespült, mit Gummiarabicum-Lösung (einer hygroskopischen Schutzschicht) überzogen und getrocknet.

Computer to Film

Arbeitsweise wie beim konventionellen Verfahren, nur dass die Montage im Computer entweder manuell oder durch spezielle Ausschießprogramme erfolgt und komplett auf Film ausgegeben wird. Das setzt voraus, dass der Belichter mindestens das Format der Druckbogen belichten kann. Die Filme werden im Belichter passgenau gestanzt, so dass ohne Montagefolie kopiert werden kann.
Diese Methode hat den Vorteil, dass die sehr arbeitsaufwendige und fehlerbehaftete Filmmontage wegfällt. Korrekturen auf dem Film sowie einfügen von bereits vorhandenen Filmteilen oder von außer Haus gefertigten Farbauszügen einzelner Bilder sind jederzeit möglich.


Computer to Plate

Arbeitsweise wie bei Computer to Film, nur dass auch noch der Film eingespart wird. Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass alle Daten digital vorliegen und ein sicherer Umgang mit den Daten gewährleistet ist. Der Belichter muss das Format der Druckplatten belichten und eventuell diese gleich maschinengerecht stanzen können. In normalen Belichtern können nur hochempfindlich beschichtete Kunststoffdruckplatten belichtet werden, die eine Auflagenhöhe von etwa 20.000 Drucken abhalten. Für Aluminiumdruckplatten werden spezielle Belichter benötigt.

Computer to Plate hat neben der Einsparung von Arbeitszeit den großen Vorteil, dass auch noch sämtliche Fehler, wie Hohlkopien und Schmutzpartikel auf Platte und Film, nicht auftreten können.

Der Nachteil bei diesem Verfahren ist, dass alle Daten digitalisiert vorliegen müssen (alte eventuell vorhandenen Filme können nicht mehr verwendet werden) und die einmal belichtete Druckplatte nicht mehr korrigiert werden kann. Besonders bei der Übernahme von Kundendaten hat man hier seine Probleme . . .
Als Korrekturabzug kann ein Digitalproof herhalten, wobei aber (in seltenen Fällen) inhaltliche Unterschiede auftreten können, die dadurch auftreten, dass Film und Proof von unterschiedlichen RIPs interpretiert werden.


Computer to Press

Bei diesem Verfahren werden die Druckplatten bzw. der Plattenzylinder direkt in der Druckmaschine bebildert. Das spart gegenüber Computer to Plate noch die Arbeitsgänge des Plattenwechsels, des Einstellens der Farbzonen und des passgenauen Einrichtens der Druckplatten in der Druckmaschine. Dieses Verfahren hat für den Druck von geringen Auflagenhöhen ab etwa 200 bis etwa 2.000 Druckbogen Kostenvorteile gegenüber dem normalen Offsetdruck.

Die Vorteile dieses Verfahrens sind, dass bei kleinen Auflagen die Rüstzeiten der Druckmaschine verkürzt werden und alle Arbeitsgänge automatisch ausgeführt werden, sowie die geringeren Druckkosten bei kleinen Auflagen.

Nachteile sind, dass alle Daten digitalisiert vorliegen müssen, keine Korrekturen in der Maschine mehr möglich sind, die Bebilderungseinheit der Druckmaschine für jedes Druckwerk vorhanden sein muss (sehr teuer) und bei Fehlbelichtungen die ganze Maschine steht und damit teure Ausfallzeiten verursacht werden.


Weitere Verfahren

Neben den oben vorgestellten Verfahren gibt es noch einige weniger verbreitete, bzw. welche, die nicht die Qualität der oben vorgestellten erreichen. Dazu zählt der Klebeumbruch, bei dem mit Aufsichtvorlagen gearbeitet wird, die auf einem Papierbogen montiert werden, der als Kopiervorlage für die Druckplattenherstellung dient, die meist über eine spezielle Kamera erfolgt (verbreitet im Zeitungsdruck).

Desweiteren gibt es noch das zu den Computer to Plate zählende Verfahren, bei dem eine Polyesterdruckplatte im Laserdrucker bebildert wird. Dieses Verfahren eignet sich allerdings nur für Kleinoffsetdruck (Offsetdruck bis Format DIN A3) in minderer Qualität.


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Digital- und Offsetdruckerei DünnbierDie Digital- und Offsetdruckerei Dünnbier
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