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EPS-Datei (.EPS)
EPS (Encapsulated Postscript) ist eine Form der Seitenbeschreibungssprache Postscript von ADOBE, entwickelt für den Datenaustausch in der Druckvorstufe. Die Dateien sind ähnlich einer Postscript-Druckdatei aufgebaut, haben aber im Header (Dateikopf) ein niedrigaufgelöstes TIFF- oder WMF-Bild, das im DTP-Programm angezeigt wird und zur Plazierung benutzt werden kann. Dabei wird ein EPS-File wie ein Bild behandelt.
EPS-Dateien können nur auf Postscript-Druckern (und -Belichtern) ausgedruckt werden, auf allen anderen Geräten wird nur das niedrigaufgelöste Vorschaubild ausgegeben oder die Datei muß vorher von einem anderem Programm wie ADOBE Acrobat Distiller oder GhostScript interpretiert werden.
EPS-Dateien haben gegenüber anderen Dateiformaten wie etwa .WMF (Windows Metafile, dem Standardformat auf dem PC, das auch beim Kopieren über die Zwischenablage benutzt wird) eine Reihe von Vorteilen:
- Pixelbild-, Vektor- und Schriftinformationen können gemischt werden
- die Bilder können schon vom erstellenden Programm farbsepariert werden
- im Dokument verwendete Schmuckfarben sind immer, Schriften können mit eingebunden werden
- Überfüllungen und Überdruckeinstellungen bleiben erhalten
- Rastereinstellungen und Druckerkalibrationskurven können mit gespeichert werden
- Dateien sind auf PC, Mac, Unix, Linux usw. gleich
Dem steht als Nachteil gegenüber, dass sich die Dateien nicht mehr oder nur eingeschränkt bearbeiten lassen. Einige Programme können zwar die von ihnen erzeugten EPS-Dateien wieder bearbeiten, aber bei mit Programmen von anderen Herstellern erstellten Dateien geht das schon nicht mehr. Das liegt vermutlich daran, dass ADOBE den EPS-Standard nicht bis ins letzte Detail offengelegt hat, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten.
TIPPS:
- Wenn Sie beim Speichern die Wahl zwischen ASCII- und Binärformat haben, wählen Sie ASCII, das erzeugt zwar größere Dateien, bietet aber mehr Sicherheit bezüglich der Kompatibilität. Außerdem lassen sich diese Dateien nachträglich ohne viel Aufwand mit einem Packer wie ARJ oder ZIP packen wodurch oftmals noch kleinere Dateigrößen als im Binärformat erreicht werden.
- Exportieren Sie möglichst in Level 1, da diese Dateien noch von DTP-Programmen farbsepariert ausgegeben werden können; Level 2 und 3 setzen Separation im RIP voraus, was zwar heute Standard ist, aber einige Probleme (wie z.B. die Umwandlung von fälschlich mit eingebundenen Schmuckfarben in CMYK) lassen komfortabler aus dem DTP-Programm erledigen.
- Binden sie alle Schriften mit in die EPS-Datei ein oder wandeln Sie Schriften vorher oder beim Export in Kurven
- Bereits farbseparierte Dateien sollten im DCS-Unterformat (Digital Colour Separation) abgespeichert werden.
- Besorgen Sie sich den kostenlosen PostScript-Interpreter "GhostScript" (Freeware, in deutsch bei verschiedenen Shareware-Versendern (Internet) erhältlich) oder den ca. 250,- Euro kostenden Adobe Acrobat Distiller. Damit können Sie Ihre PostScript- und EPS-Dateien vor dem Versenden an Ihren Belichtungsservice noch einmal visuell auf dem Bildschirm kontrollieren. Erfahrungsgemäß kommen die Seiten, die damit nicht dargestellt werden können, auch aus dem Belichter nicht oder nur fehlerhaft raus.
Alternativ können Sie die Bilder auch in Adobe Photoshop importieren. Photoshop verwendet die selben Interpretationsroutinen wie der Acrobat Distiller, allerdings werden in der Originaldatei enthaltene Vektordaten mit der eingestellten Auflösung in Bitmap gewandelt. ACHTUNG: Wenn Sie diese Dateien wieder als Photoshop-EPS abspeichern sind die Vektordaten verloren und die Qualität entspricht nur einem Bitmapbild in der selben Auflösung.
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