Über- und Unterfüllungen, Überdrucken
Über- bzw. Unterfüllungen sind gewollte minimale Vergrößerungen bzw. Verkleinerungen eines Objektes, das an ein andersfarbiges angrenzt, um Blitzer (weiße Stellen zwischen zwei aneinandergrenzenden Farbflächen) zu vermeiden, die beim Druck durch Ungenauigkeiten der Druckmaschine, der Montage und durch Papierdehnung usw. entstehen. Da man diese Differenzen am Bildschirm nicht sehen kann ist Vorstellungsvermögen gefragt.
Über- oder Unterfüllungen sind immer dort nötig, wo zwei unterschiedliche Farben (außer Weiß) aneinander anstoßen und dadurch mit Passer gedruckt werden muss. Als Grundregel gilt, dass man immer die hellere Farbe in die dunklere hineinlaufen lässt.
Bei der Farbe Schwarz wendet man grundsätzlich überdrucken an, das heißt, darunterliegende Farbflächen werden nicht ausgespart, sondern einfach überdruckt. Dabei spielt es keine Rolle, dass Schwarz meist zuerst gedruckt wird und die anderen Farben darauf; die Druckfarben sind lasierend, so dass der Farbeindruck "Schwarz" erhalten bleibt und durch die höhere Farbschichtdicke noch verstärkt wird.
Neuerdings geht man dazu über, das Farbseparieren und auch das Überfüllen im RIP ausführen zu lassen, was eigentlich auch logisch ist, da man in der Druckerei am besten weiß, welche Werte einzustellen sind und sich der Kunde, der Dateien zur Druckerei bringt, nicht damit befassen muss. Allerdings geht dabei die absolute Kontrolle über einzelne Objekte verloren und es werden die Einstellungen der Druckerei als richtig vorausgesetzt.
TIPP: Verwenden Sie zum Export von Dateien mit überfüllten Objekten immer die Dateiformate EPS, DCS oder PDF, da es die einzigen sind, die auch Überfüllungen, Unterfüllungen und Überdruckeinstellungen enthalten können.